Navigation

Aktuelles

Lesekompetenz braucht gute Vorbilder

Lesen macht Spaß

Was Buchpaten und IGLU-Ergebnisse miteinander zu tun haben

Die vor kurzem veröffentlichten IGLU-Ergebnisse (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) haben für Schlagzeilen gesorgt: Jedes vierte Kind in Deutschland kann nach vier Grundschuljahren nicht richtig lesen und erreicht somit nicht das Mindestniveau des internationalen Standards für die weitere Bildungslaufbahn. Die Erhebung fand 2021 statt.

In Deutschland waren laut dem verantwortlichen Institut für Schulentwicklungsforschung rund 8.900 Viertklässler an ca. 400 Grund- und Förderschulen in allen 16 Bundesländern beteiligt.

Wir haben mit Astrid Knop-Kurpiers, Rektorin der Beethovenschule, über das Thema gesprochen. An ihrer Grundschule sind sechs Buchpatinnen der Bürgerstiftung Rheinviertel im Einsatz. „Ich habe mir viele Gedanken über die Ergebnisse gemacht, die leider noch schlechter ausgefallen sind, als bei der vorherigen Untersuchung 2016“, sagt Knop-Kurpiers. Sie nennt den fehlenden Unterricht in Präsenz der letzten Jahre: „Das Lesen erfordert umfassendere Kompetenzen als das reine Verständnis eines Wortes oder Satzes und ist ein längerer Lernprozess“, so Knop-Kurpiers. Lehrerinnen und Lehrer vermittelten dies täglich im Unterricht.

Viele Kinder mit schwachen Deutschkenntnissen sowie die Einschränkungen der Corona-Zeit in den Familien spielten ebenfalls eine Rolle, ist sie sich sicher. Im Homeoffice gestresste Eltern hätten offenbar weniger „gemütliche Lese- und Vorlesezeit“ mit den Kindern verbringen und das „Lesen mit Genuss“ vorleben können. Denn das Vorbild der Erwachsenen sei ein Erfolgsfaktor für Motivation und Fortschritte der Kleinen. Hier kommen die Buchpatinnen und -paten der Bürgerstiftung Rheinviertel ins Spiel, die einmal pro Woche an fünf Grundschulen in Bad Godesberg mit einzelnen Kindern lesen.

„Die Buchpatinnen kommen regelmäßig, haben Zeit und wecken die Motivation“, erklärt die Schulleiterin. Sie suchen gemeinsam mit dem Kind ein Buch aus, sprechen über den Inhalt und auch andere Themen. Vor allem „vermitteln sie die grundsätzlich schöne und positive Erfahrung des Lesens und stärken das Selbstbewusstsein ihrer Schützlinge“. Ihre Schülerinnen und Schüler würden sich jede Woche auf diesen Termin freuen – mehr noch: „Sie fordern diese Zeit sogar ein.“ Das sei unendlich wertvoll.

Weitere Buchpatinnen und -paten sind herzlich willkommen! Wenn Sie Interesse an dieser erfüllenden Tätigkeit haben, melden Sie sich bei unserer Engagementförderin Stephanie Rieder-Hintze:
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!


Bild: © Stefan Schneider / Bistum Trier, in: pfarrbriefservice.de