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Ein bewegendes Musikereignis

Konzert Memento mori

Konzert „Memento mori!“ in der Kirche St. Hildegard

Hugo Distler (1908–1942) und John Rutter (*1945) sind zwei herausragende, zeitgenössische Komponisten von Chor- und Kirchenmusik. Beide haben in ihren Werken den Umgang mit Tod und Sterblichkeit aufgegriffen im Sinne des lateinischen „Memento mori“ – in etwa: „Gedenke der Toten“.

Wie gegensätzlich, aber gleichermaßen ergreifend dies möglich ist, machte das Konzert unter der Gesamtleitung von Kirchenmusikerin Maria Bennemann in der voll besetzten Kirche St. Hildegard am 19. November, dem Vorabend zu Totensonntag, deutlich. Es fand zugunsten der Palliativ- und Hospizprojekte der Bürgerstiftung Rheinviertel statt.

Der Projektkammerchor Cantus Amici überzeugte in der ersten Hälfte des Konzerts mit einer intensiven, sensiblen und szenisch gestalteten Interpretation der Motette „Totentanz“ von Hugo Distler. Der vierstimmige Chor und Sprecher Philipp Maluck führten gekonnt durch die Dialoge des Todes mit unterschiedlichen Personen. Dieser markante Wechsel aus Worten und Musik bezieht sich auf die Darstellung des Totentanzes von 1463 in der Lübecker Marienkirche. Distler wirkte dort als Kantor.

Die zweite Konzerthälfte verhieß vor allem Trost: John Rutters Requiem erweitert die Totenmesse der katholischen Liturgie um Psalmtexte aus dem Book of Common Prayer der anglikanischen Kirche. „Seine Musik strebt zum Licht und zur Erhabenheit; sie ist rauschhaft schön und pathetisch“, erklärte Schirmfrau Dr. Solveig Palm in ihrer Einführung. Differenziert und nachdenklich verband sie die musikalischen Erläuterungen zu den Werken des Abends mit ihren persönlichen Erfahrungen.

Neben dem erneut souveränen Chor kamen die betörende Solo-Sopranstimme von Barbara Dünne sowie mehrere Instrumentalisten zu ihrem beeindruckenden Einsatz: René Eljabi (Oboe), Angelika Euler (Querflöte), Diana Hies (Violoncello), Iris Sophia Stieber (Harfe), Raimund Wunderlich (Pauken und Glockenspiel) und Ensembleleiterin Pamela König an der Orgel. Das Publikum - nach dem Verklingen des letzten Tons kurz in stillem Innehalten – belohnte die grandiose Leistung aller Ausführenden mit langanhaltendem Applaus. Sehr erfreulich war auch der Erlös des Konzerts: 3000 Euro fließen in die Palliativ- und Hospizprojekte.

Die neu gewählten Vorstandsmitglieder Dr. Hanns-Christoph Eiden als Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Rheinviertel und Dr. Maria Radloff als stv. Vorsitzende des Vorstands dankten allen Beteiligten für den bewegenden Konzertabend. Außerdem gilt der Dank der Bürgerstiftung Rheinviertel dem Unternehmen Stengel Invest GmbH für das großzügige Sponsoring des Konzerts, dem Eventteam mit Julia Wolter, Martina Pelz und Jürgen Brehme sowie den Eltern der Stiftungskita Margarete Winkler und den Jungstiftlern für die große Unterstützung bei der Organisation.


Bilder: © Benjamin Westhoff