Geowissenschaftler Dr. Stefan Schmitz Gast im Erzählcafé
„Alte“ Sorten von Obst und Gemüse werden immer beliebter. Was hat es damit auf sich, aber vor allem: Wie schützen wir die globale Vielfalt unserer Nahrungsmittelpflanzen, um auch im Klimawandel alle Menschen gesund und ausreichend ernähren zu können? Dr. Stefan Schmitz, seit 2020 Executive Director des in Bonn ansässigen Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt („Global Crop Diversity Trust“), führte in unserem Erzählcafé am 13. Februar in diese faszinierende und zugleich fragile Welt.
Der Welttreuhandfonds sammelt an verschiedenen Orten das Saatgut unzähliger Kulturpflanzen, darunter bis zum Ausbruch des Krieges in Syrien auch in Aleppo oder aktuell in einem Stollen in Spitzbergen. Dies sei enorm wichtig, erklärte Schmitz, denn aufgrund des Klimawandels werden viele Pflanzen bald nicht mehr in ihren bisherigen Gebieten oder vielleicht gar nicht mehr kultiviert werden können. So etwa die beliebte und wirtschaftlich bedeutendste Kaffeesorte Arabica.
Auch Winderosion und der riesige Verbrauch an Süßwasser für die Landwirtschaft – aktuell etwa 70 bis 80 Prozent des weltweiten Reservoirs – seien ein Problem für die Ernährung der Weltbevölkerung, so Schmitz.
Er verwies als positives Beispiel auf die große Bedeutung von Bohnenpflanzen, die hochwertige Nahrung für unzählige Menschen ermöglichen können; und so den Bedarf an „gesunden“ Nahrungsmitteln nicht nur in den reichern Nationen sichern würden.
Wir danken Dr. Stefan Schmitz für den beeindruckenden und nachdenklich stimmenden Beitrag in unserem voll besetzten Erzählcafé. Von dort führte ihn der Weg per Zug direkt zur Sicherheitskonferenz nach München. Denn nicht zuletzt ist die weltweit gelingende Ernährung ein zentraler Baustein, um Unruhen und Kriege einzudämmen.