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Simone Pott, Welthungerhilfe

Im Erzählcafé: Solidarität in Krisenzeiten – Welthungerhilfe heute

Unzählige Menschen weltweit leiden unter heftigen Konflikten in ihren Ländern. Ihnen regional wirksam Hilfe zu leisten, ist seit 60 Jahren die Aufgabe der in Bad Godesberg ansässigen Welthungerhilfe. Simone Pott, Leiterin der Abteilung Communications und Pressesprecherin der Organisation, gab unseren Gästen im erneut komplett ausgebuchten Erzählcafé am 15. Mai 2025 hochinteressante Einblicke in diese wichtige Arbeit.

Sie umriss die zentralen Fragen: „Wem wollen, wem können, wem sollen und wem müssen wir im Sinne der internationalen Solidarität helfen?“ Die Herausforderungen seien enorm. Denn die Anzahl der Konflikte nimmt zu, aber nur selten werden welche gelöst. Eine positive Ausnahme scheint derzeit Syrien zu sein.

Die Welthungerhilfe gibt rund 320 Millionen Euro pro Jahr für ihre Projekte aus und ist in 36 Ländern aktiv. Dabei konzentriert sie sich auf ländliche Entwicklung sowie die Sicherung der Ernährung und des Wassers und stimmt sich stets mit anderen Akteuren ab. Das Geld kommt von der Bundesregierung, der EU, der UN, von Privatspenden und anderen Hilfsorganisationen; zwei Drittel sind Zuschüsse, ein Drittel Spenden. Wobei diese vor allem von der älteren Generation stammen, erklärte Simone Pott.

Die Gäste des Erzählcafés nutzten den Besuch der Expertin für intensive Nachfragen:

  • Wie sieht es in Gaza aus? Die Lage sei extrem schwierig, und seit zwei Jahren kaum Hilfe möglich. Als Hilfsorganisation müsse man immer Neutralität wahren und den Kontakt zu allen Konfliktparteien halten. Aber es drohe zwei Millionen Menschen der Hungertod.
  • Hilfe in Afghanistan? Dort ist die Welthungerhilfe seit über 30 Jahren aktiv, besonders in Herat für Frauen bei einem Projekt in der Safran-Produktion. Hilfe sei schwierig, aber lokal möglich.
  • Kommen die Gelder richtig an? Entscheidend sei, mit lokalen Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten. Also Lösungen mit den Menschen entwickeln und nicht mit einem fertigen Konzept kommen. Die Eigenleistung vor Ort und somit Hilfe zur Selbsthilfe seien wichtig, z.B. der Bau und die Betreuung von Bewässerungsfeldern. Die Idee dahinter: Wofür ich arbeite, dafür habe ich auch eine Verpflichtung.

Es könne gelegentlich vorkommen, dass Projekte scheitern, erklärte Simone Pott, und man müsse sich dann zurückziehen. Aber selbst, wenn dies passiere, etwas bleibt immer. Die Menschen hätten erkannt, dass sie nicht vergessen sind und ihnen geholfen wird.

Das Format „Erzählcafé: Im Gespräch mit interessanten Persönlichkeiten“ richtet sich besonders an die Generation 60+. Es findet einmal im Monat donnerstags von 15.30 bis 17.00 Uhr im Stiftungstreff in der Beethovenallee 38 statt. 

Sie haben Interesse teilzunehmen? Die Anmeldung wird auf unserer Webseite zeitnah zum jeweiligen Termin freigeschaltet. Wir freuen uns auf Sie! 

Link zu unserem Veranstaltungskalender

Bild: Papsch/Welthungerhilfe