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Wir in Zeiten von Corona – Teil 1

Heike Dohm-Acker, Leiterin Walter-Möhren-Kita

Wie das Team der Walter-Möhren-Kita von St. Georg den Alltag bewältigt

Die Corona-Pandemie hat unseren derzeitigen Alltag stark verändert. Viele neue Herausforderungen müssen gemeistert werden. Wie sich dies in den Einrichtungen und Projekten der Bürgerstiftung Rheinviertel darstellt, erfahren Sie in dieser „Interview-Serie“.

 

Wer sind wir und was ist in dieser besonderen Zeit für uns wichtig?

Ich heiße Heike Dohm-Acker und leite die Walter-Möhren-Kita von St. Georg. Die „Corona-Zeit“ in unserer Kita ist auch für uns eine ganz andere.

 

Mit den Familien stehen wir im regen Kontakt:

Unsere Familien werden regelmäßig von uns angerufen. Unsere „Großen“ freuen sich auf die Anrufe, bei den „Kleinen“ wird eher mit den Eltern gesprochen.

Auch wir werden hin und wieder von den Kindern in der Kita angerufen. Das ist besonders schön, wenn die Kinder fragen, was ich denn so im Büro mache und ob es mir gut geht!

Was im Moment die größte aller Herausforderungen ist: Die tägliche Anfrage der Eltern zu beantworten, ob sie berechtigt sind ihre Kinder in die Kita zu bringen. Die Vorgaben der Regierung und die Umsetzung sind nicht immer klar einzuordnen und in einigen Fällen muss eine gemeinsame Prüfung mit dem Jugendamt stattfinden.

 

Was ist in dieser Zeit besonders wichtig?

Die Ängste der Mitarbeiter, Eltern und Kinder auffangen. Wir halten die Hygienemaßnahmen ein und schulen die Mitarbeiter. Wir halten engen Kontakt zu den Eltern mit Kindern, die zu Hause bleiben müssen. Zudem führen wir regelmäßige Personalgespräche.

 

Wie sieht der Alltag aus?

Zurzeit betreuen wir drei bis sechs Kinder, deren Eltern in systemrelevanten Berufen tätig sind. Wir pflegen täglich den Kontakt zu Kindern und Eltern, schicken Impulse und Ideen.

Die Eltern haben eine WhatsApp Gruppe gebildet. Von uns bekommen sie regelmäßig Nachrichten oder Ideen. Lieder werden eingesungen mit Gitarrenbegleitung, es gibt Geburtstagsgrüße an die Kinder, die zu Hause feiern müssen, oder kleine Filme, die wir selbst erstellen.

Das kommt gut an: Die Eltern sind begeistert und melden dies zurück. Kinder mit Mamas und/oder Papas besuchen uns an der Kita, es finden Zaungespräche statt und die Erzieher telefonieren regelmäßig mit den Kindern. Auch die Kinder rufen in der Kita an.

 

Das Team:

Meine elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zum Teil im Home-Office arbeiten, müssen nicht nur mit Aufgaben versorgt werden, sondern auch moralisch unterstützt werden. Ich verschicke täglich per Messenger kleine positive Inputs oder telefoniere mit ihnen. Ich bin quasi das Bindeglied zwischen der Kita und dem zu Hause der Mitarbeiter.

Mit dem Team untereinander haben wir permanenten Kontakt, insbesondere mit den Risikopersonen, die zu Hause bleiben müssen. Neben den regelmäßigen Telefonaten gibt es E-Mails von Seiten des Trägers, der Caritas, der Stadt Bonn. Diese werden ans Personal weitergeleitet um alle auf den aktuellen Stand bringen. Die Vernetzung des gesamten Teams ist gut, so verliert man sich nicht aus den Augen.

Die Kolleg/Innen finden es positiv dass endlich Zeit ist, für die schriftlichen Dinge, wie Entwicklungsberichte und Lerngeschichten zu schreiben. Zudem können alle Verfahren, Anweisungen und Konzeptionen in Ruhe durchgelesen werden.

 

Doch es gibt auch viele Herausforderungen:

Der Einsatz im „Kinderdienst“ ist eine Herausforderung. Vier Kollegen sind im Home-Office, da sie Risiko-Personen sind.

Ich selbst muss schauen, dass ich aus dem Home-Office (bisher zweimal die Woche) effizient arbeiten kann. Das war in den ersten Tagen ebenfalls eine Herausforderung, auch für die Verwaltung, die ich mehrmals kontaktieren musste.

Wir sind gut aufgestellt, schrittweise die Kita wieder zu öffnen.

Ja, wir freuen uns, „unsere“ Kinder wieder in der Kita begrüßen zu können. Die nötigen Vorsichtsmaßnahmen werden wir einhalten. Wir wissen, wie wichtig es ist, die Eltern in Schritten immer mehr zu entlasten.

 

Bild: © privat